Sonntag, 27. Mai 2012

08.5. – 27.5.: Tunxi – Huangshan – Wuhan – Fenghuan – Shanjiang – Yangshuo – Shenzhen – Hong Kong


Also, trotz chinesischer Internetblockade komme ich inzwischen auf meinen Blog! Man muss nur den einen oder anderen Chinesen im Hostel fragen und schon erhält man ein spezielles Programm, welches den Zugriff auf alle blockierten Seiten in China ermöglicht.
Als ich Shanghai verliess, bekam meine Lunge zu spüren, wie unges und es ist mehrereTage chinesische Stadtluft einzuatmen. Ich war daher froh in dem etwas kleineren Tunxi anzukommen. Dort machte ich mich auch sogleich auf den Weg ineinen eindrücklichen Bambus-Wald, den ich ohne Unterstützung eines chinesischen Begleiters auf Grund der Sprachbarriere wohl nie gefunden hätte. Am Ende des Waldes hat das konstruktive chinesische Tourismusbüro das grösste Highlight - eine Geisterbahn - hingestellt: Das erste Mal, dass ich in einer Geisterbahnnicht mehr aufhören konnte zu lachen, weil die Kreaturen und die Bahnlächerlich schlecht dargestellt waren. Am nächsten Tag ging ich mit dem einzigen Schweizer den ich bisher in China angetroffen habe hinauf auf den„Gelben Berg“. Mount Huangshan ist auch bekannt aus dem Film „Avatar“. Die Granitberge sind sehr eindrücklich, wie auch die wiederum zahlreichen chinesischen Touristen, welche teilweise in Absatzschuhen und Strümpfen oder in Anzug und Krawatte den Berg besteigen oder sogenannte „Träger“, welche schwere Ladungen Nahrung oder Baumaterial den Berg hochschleppen, wohl für einen Hungerlohn...
Zurück inTunxi nahm ich den Bus nach Wuhan, wobei wir einen Abschnitt wieder zurückfahren mussten, da der Buschauffeur eine Dame mit ihrem Kind auf der Raststätte vergessen hatte. Kann ja mal vorkommen;-) Wuhan war eigentlich eherals kurzer Zwischenhalt vor der geplanten Yangtse-Flusskreuzfahrt gedacht, jedochwar mir nicht nach Flussfahrt und deshalb verweilte ich dort für wenige Tage, bevor es mit dem Nachtzug nach Fenghuan ging - ein kleines Städtchen an einem Bergfluss gelegen und von zwei Minoritäten Chinas bevölkert. Altertümliche Brücken, Pfahlhütten und Stadtmauern bilden ein schönes Panorama, aber werden leider auch hier zunehmend von neuen Bauten für den Tourismus verdrängt. Hierkann man Ratte, Bieber, Schlange und Co. noch lebend auswählen, bevor man das Gericht auf den Teller bekommt. Ich hatte mich auf Entenhirn entschiedenJ. Teilweise war ich für die ausschliesslich chinesischen Touristen wieder einmal die grössere Touristenattraktion, als die Stadt selbst.
Am nächsten Tag wollte ich mich eigentlich auf den Weg nach Sanjiang machen um anschliessend einen Tag in den Reisfeldern wandern zu gehen. Wäre da nur nicht die tolle Sprachbarriere. Auf jeden Fall wurde ich auf meinen Wunsch hin in einen Bus gesteckt und da mir das ganze etwas komisch vorkam, fragte ich meine Nachbarin. Es kam heraus, dass ich nach SHanjiang und nicht Sanjiang unterwegs war (wie kann man sowas auch verwechseln;-P) und die einzig englisch sprechende Person der Touri-Gruppe eine Lesbin war, welche in Begleitung ihrer zwei Freundinnen mit mir das Dorf besichtigte. Die sespezielle Kombination in dem kleinen Bergdorf sorgte dann für noch mehr Attraktion. 
Am nächsten Tag versuchte ich erst gar nicht mehr nach Sanjiang zu kommen und ging deshalb direkt nach Yangshuo. Bei der Baloise war mein Bildschirmhintergrund während den drei Jahren ein Bild mit grün behangenen Kalksteinhügeln in deren Mitte ein an Reisfeldern anliegender Fluss durchfliesst. Ursprünglich wusste ich nicht,wo dieser Ort ist und als mich nach und nach Leute fragten, wo denn dieser Ortsei und ob ich schon mal dort war, machte ich Recherche und erhoffte mir einmal dorthin komme. Nun, wie die Bilder zeigen, war ich nun dort und Yangshuo ist tatsächlich umwerfend und ist wirklich sehr zu empfehlen! Glücklicherweise landete ich auch noch in einem tollen „Home Stay“ mit grandiosem Essen. Von dort gab es Atem beraubende Velo- und Flossfahrten. Ein Abend ging ich in ein chinesisches Outdoor-Theater, welches als „Bühnenhintergrund“ die beleuchteten Kalksteinhügel hatte und deren „Bühne“ im Wasser war und mit ca. 600 Artisten auf Booten/Flossen/Brücken aufgeführt wurde. Alles im Grossformat, typisch China! Im Städtchen machte ich noch einen Marktbesuch und tatsächlich sah ich zahlreiche Katzen und Hunde eng aufeinander gepfercht zum Verzehr im Verkauf!
Mit einem Nachtzug ging es dann ins Shopping Paradies, auch genannt „Shenzhen“. Shenzhen war vor nicht allzu langer Zeit ein kleines Städtchen und ist durch ihre Nähe zu Hong Kong innerhalb weniger Jahre zu einer boomenden Skyline-Stadt mit mehr als 13 Mio. Einwohner geworden. Hier findet man so ziemlich alles, insbesondere günstige Fälschungen aller Art… Da musste auch ich den einen oder anderen Einkauf tätigen.
Als letzte Destination während den 4 Monaten Alleinreise erreichte ich Hong Kong, wo ichglücklicherweise bei einem Ami, den ich bereits in Nepal angetroffen hatte, eine Unterkunft fand. Sonst hätte ich mich mit einem überteuerten Hostel begnügen müssen. Hong Kong ist ja mit 7 Mio. Einwohnern für chinesische Verhältnisse eigentlich keine „riesige“ Stadt, aber hatte für mich den Eindruck die Grösste zu sein, da die Menschen auf Grund des Platzmangels viel enger aufeinander leben. Unzähligen Wolkenkratzer türmen sich um die riesen Menschenmengen, welche auf eine unglaubliche Infrastruktur zurückgreifen können. Im Restaurant bestellte ich etwas in Zeichensprache und die etwas verdutzte Dame gab mir inbestem Englisch zu begreifen, dass ich nach fast 1.5 Monate endlich wiedernormal kommunizieren kann! Leider entdeckte ich zu spät, dass sie dort auch Haifischflossen (für 45 CHF) im Angebot hatten, sonst hätte ich mir einen anderen Verpflegungsort ausgesucht. Der westliche Einfluss hat hier eine eurasische Kultur entstehen lassen, welche aus dieser Stadt etwas Spezielles macht. Eine Stadt, wo es sich leben lässt…
Nun freue ich mich riesig darauf, dass ich Daniela morgen in Kuala Lumpur in die Arme schliessen kann und wir euch zu zweit über die weiteren Reiseerfahrungen informieren können.
Bis bald, Julien























1 Kommentar:

Geneviève hat gesagt…

Hello Julien,
Merci pour les nouvelles de tes expéditions et les belles photos. Ça fait rêver et...Tu as bien maigri, n'est-ce pas, est-ce que c'est la nourriture, les serpents et autres bonnes bestioles à manger? Je me réjouis de lire la suite des aventures avec quelques photos de Daniela. Salue-la bien...Geneviève, deine tanti von Bévilard...