Dienstag, 13. März 2012

4.3. – 13.3.: Bundi – Kota – Pushkar – Jaipur – Delhi


So, ich melde mich zurück aus einer Stadt die wohl 3mal mehr Bevölkerung hat als die Schweiz und logischerweise enorm hektisch ist. Aber zuerst zu meiner Reise hierhin:
So ziemlich jede Stadt in Rajasthan war einmal die Hauptstadt oder Residenz eines grossen Herrschers, wodurch man zahlreiche Paläste und dergleichen betrachten kann. So war auch das kleine, ruhige „blaue“ Bundi mit seinem Palast und Fort sehr schön und auch hier sind spazierende Affen, Hunde und Kühe an der Tagesordnung. In den kleinen Gassen musste ich bemerken, dass Kinderarbeit  noch sehr stark vertreten ist und der hergestellte Schmuck an Orte in aller Welt verkauft werden.


In Bundi bin ich spontan auf 3 indische Touristen getroffen, welche mich am darauf folgenden Tag nach Kota eingeladen haben und ihre Soya-Öl-Fabrik gezeigt haben, leider ohne Kamera, ansonsten hätte ich gerne die „tollen“ Arbeitsbedingungen gepostet. Da das in zwei Tagen beginnende Farbenfest „Holi“ vorzufeiern war, wurde ich spontan an ein Fest mit Bodybuilder-Wettbewerb eingeladen. Trotz Aufforderung verzichtete ich jedoch auf die Teilnahme.
Auf der Fahrt von Kota nach Pushkar mussten wir auf dem Weg den Bus wechseln, da es dem Busfahrer übel geworden war. Aus einer Sitzplatzfahrt wurde eine 2h-Stehfahrt. Pushkar ist ein Städtchen voller seltsamen Hippies, was einen Aufenthalt im Strassenkaffee sehr unterhaltsam macht. Da ich es auf das Farbenfest Holi nicht mehr nach Jaipur geschafft habe, betrachtete ich das Spektakel vorerst aus dem Hoteldach. Wie am Morgestraich fing es um 4 Uhr Morgens mit Trommel und Gesang an. Am Tag gab es auf der Strasse regelrechte Farbenschlachten. Jeder der einen Meter aus dem Haus machte wurde bunt, wie man auch an meinen Bildern sehen kann. Im Städtchen warten unzählige Inder darauf, dich mit allen möglichen Farben zuzudecken. Die Dusche danach dauerte 1.5 Std und dennoch war ich noch farbig.

Die nächste Busfahrt nach Jaipur war wie folgt: Angebliche Abfahrt 17:00 -> Mein Platz wurde doppelt gebucht -> Nächster Bus 17:30 -> Tatsächliche Abfahrt 18:45 -> 19:15 Reifen geplatzt, 30min Reparatur -> 20:30 ausgiebiges Nachtessen -> Ankunft 23:00. So werden aus 3h schnell 6h. Am nächsten Tag lief ich dann auch gleich noch in eine ausgefeilte Touristenfalle. Angeblich indische Touristen wollten mich einladen. Daraus wurde dann ein hartnäckiges Geschäftsgespräch: Ich sollte in kurzer Zeit 10‘000€ durch Export von Edelsteinen nach Japan verdienen. Ich habe auf meine einjährige Arbeitsauszeit verwiesen und dankend abgelehnt, aber die Gratisstadtfahrt durchaus genossen ;-)
Nach einer normalen Busfahrt erreichte ich Delhi. Wie fast alle Grossstädte ist auch Delhi enorm überfüllt mit Menschen, Tieren und Abfall und man fragt sich, wie dies alles funktioniert kann. Auf jeden Fall tut es das. Um etwa die Strasse meines Hotels zu verbreitern, wurden kurzerhand ohne die Anwohner zu fragen je zwei Meter von beiden Hausseiten entfernt. That's Delhi... Teilweise wird ein Haus in der Strasse als Abfalldepot missbraucht, was kein schöner Anblick ist. Am Abend erlitten meine Fussballer-Aussenbände eine Überdehnung, weshalb ich mich in der Apotheke – in der man sich wohl mit so ziemlich allem zudecken kann – versorgen musste und den nächsten Tag mehr sitzend als stehend verbrachte. Am nächsten Tag konnte ich jedoch dank Delhis Metro eine interessante Stadttour machen. Für fast jedes Utensil findet man hier auch einen Markt, notfalls unterirdisch ausgebaut. 
Mit einem hoffentlich ungeschwollenen Fuss geht es morgen zum Taj Mahal und in einer Woche betrete ich dann Land Nr. 2 und melde mich wieder.
Ich drücke dem FC Basel heute Nacht schlafend die Daumen!
Grüsse, Julien





1 Kommentar:

Marc Utermann hat gesagt…

7:0 les pouces croisés n'ont pas suffi ! ne soit pas trop triste et continue à nous envoyer tes belles photos. Bravo. Bonne route ! Marc Ut.